Die Zahl der neuen Lehrverträge blieb in etwa auf Vorjahresniveau – 2022 wurden nur 39 Ausbildungsverhältnisse mehr abgeschlossen. Zu den zahlenstärksten Ausbildungsberufen gehören die Kraftfahrzeugmechatroniker mit 816 neuen Lehrverträgen, die Elektroniker (Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik) mit 615 Lehrverträgen und die Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (544). Alle drei Ausbildungsberufe verzeichneten zudem einen deutlichen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr. Mit den gestiegenen Ausbildungszahlen gerade in diesen Berufen zeigt das Handwerk, dass es die Herausforderungen der Klimawende annimmt.
Auch die Zimmerer konnten hinzugewinnen (423 Lehrverträge, 26 mehr als 2022), ebenso die Land- und Baumaschinenmechatroniker (168 Lehrverträge, 45 mehr als 2022). Beliebt ist auch die Konditor-Ausbildung: 56 neue Auszubildende haben diese 2023 begonnen, 2022 waren es noch 39.
In vielen anderen Ausbildungsberufen gab es hingegen Rückgänge. So starteten im vergangenen Jahr 180 Dachdecker in die Ausbildung, 15 weniger als im Jahr zuvor. Auch die Maurer verlieren im Vergleich zum Vorjahr: 167 Lehrverträge wurden neu abgeschlossen, 2022 waren es noch 197. Einen Rückgang verzeichnen außerdem die Tischler: Hier gibt es aktuell 311 neue Lehrverträge, im Jahr 2022 lag die Zahl bei 338. Bei den Bäckern und bei den Friseuren setzt sich der Rückgang der Lehrverträge aus den Vorjahren weiter fort. 57 Ausbildungsverhältnisse im Bäckerberuf wurden 2023 geschlossen, 2022 waren es noch 74. Die Zahl der neuen Lehrverträge bei den Friseuren liegt mit 164 um 30 niedriger als noch 2022.
„Viele Betriebe hätten sich im vergangenen Jahr sicher mehr Bewerbungen gewünscht, denn nicht alle Ausbildungsplätze konnten besetzt werden. Die aktuelle Ausbildungsbilanz zeigt daher auch, dass wir im Werben um junge Menschen für die berufliche Ausbildung eine breite gesellschaftliche Unterstützung brauchen. Unsere Betriebe möchten ausbilden, denn der Fachkräftebedarf ist riesig und Ausbildung ist und bleibt der Schlüssel zur Sicherung dieses Bedarfs. Wir brauchen zunehmende Wertschätzung für die berufliche Bildung, damit mehr junge Menschen den Weg ins Handwerk finden. Dafür und für die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten im Handwerk werben wir mit Nachdruck“, sagt Andreas Katschke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Lübeck.
Die duale Ausbildung sei Startpunkt für eine Bildungskarriere mit Sinn, Sicherheit und Zukunft, so Katschke weiter, denn: „Das Handwerk steht für Klimaschutz und Nachhaltigkeit, kreative Gestaltung und technische Lösungen, Lebensqualität für Menschen allen Alters und aller Vielfalt.“ Für das neue Ausbildungsjahr stehe das Handwerk bereits in den Startlöchern. „Die Türen der Ausbildungsbetriebe sind weit geöffnet – auch für Praktika, bei denen Schülerinnen und Schüler in die vielfältigen Berufe hineinschnuppern und sich ausprobieren können“, so Katschke.