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Handwerk in Schleswig-Holstein: Geschäftslage verbessert sich, Erwartungen bleiben gedämpft

Lübeck/Flensburg, 9. Juli 2025 – Die Geschäftslage des schleswig-holsteinischen Handwerks hat sich im zweiten Quartal 2025 verbessert. In der Konjunkturumfrage der Kammern Flensburg und Lübeck für die Monate April bis Juni 2025 meldeten 46 Prozent der Betriebe eine gute, 42 Prozent eine befriedigende und 12 Prozent eine schlechte Geschäftslage. Damit erhöhte sich der Anteil der Betriebe mit guter Geschäftslage gegenüber dem ersten Quartal um fünf Prozentpunkte.

„Das Handwerk in Schleswig-Holstein verzeichnet in den meisten Bereichen eine Aufwärtsbewegung“, erklärt Ralf Stamer, Präsident der Handwerkskammer Schleswig-Holstein. „Die Lage im Bauhauptgewerbe und den Ausbauhandwerken hat sich weiter stabilisiert, aber auch das Kraftfahrzeughandwerk sowie vom privaten Konsum getragene Gewerke wie etwa Friseur-, Kosmetik- und Fotografenbetriebe berichten derzeit von einer guten Nachfragesituation“, so Stamer.

Weniger gut war die Stimmung allerdings im Nahrungsmittelhandwerk und bei Betrieben, die als Zulieferer für die Industrie oder als Dienstleister für andere Wirtschaftsbereiche arbeiten. Die Ursachen hierfür sind jedoch sehr unterschiedlich: Textilreinigungen, Bäckereien und andere energieintensive Handwerke leiden weiterhin unter hohen Energiepreisen, während eine Reihe handwerklicher Zulieferer der Industrie indirekt von den durch die US-Zollpolitik verursachten Unsicherheiten beim Export deutscher Produkte betroffen sind.

Dennoch berichteten insgesamt weniger Handwerksbetriebe von rückläufigen Umsätzen und sinkenden Auftragsbeständen als noch im ersten Quartal 2025. Auch die zuletzt stark zurückgegangene Investitionsneigung hat sich leicht verbessert.

Für das dritte Quartal erwarten die meisten Handwerksbetriebe keine Veränderung ihrer Geschäftslage: 68 Prozent rechnen mit einer gleichbleibenden Entwicklung, 18 Prozent mit einer Verbesserung und 14 Prozent mit einer Verschlechterung. Damit ist der Optimismus im Handwerk wieder etwas gedämpfter als im Vorquartal. Anfang April hatten noch 30 Prozent der Handwerksbetriebe positiv in die unmittelbare Zukunft geblickt.

„Zu Beginn des Frühjahrs hatten viele Betriebe die Hoffnung auf eine bessere Wirtschaftspolitik nach dem Start der neuen Bundesregierung“, sagt Ralf Stamer. Die schwarz-rote Koalition habe inzwischen mit dem Investitionssofortprogramm auch wichtige Maßnahmen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf den Weg gebracht. „Der Beschluss der Bundesregierung, die Stromsteuer – anders als im Koalitionsvertrag angekündigt – nur für einen Teil der Wirtschaft zu senken und dabei wichtige Bereiche von Handwerk und Mittelstand außen vor zu lassen, führt aber zu neuen Zweifeln an der Verlässlichkeit der Politik“, betont Stamer.