Foto: Köhler Architekten & Beratende Ingenieure GmbH
Bauvorhaben Trave-Campus
Die Handwerkskammer Lübeck plant seit 2017 den Trave-Campus als neues modernes Bildungszentrum. Der Trave-Campus soll zukünftig ein Zentrum der beruflichen Aus- und Weiterbildung im Handwerk werden.
Die Vollversammlung der Handwerkskammer Lübeck hat im Mai 2024 beschlossen, das Bauvorhaben Trave-Campus zu realisieren. Im Süden der Hansestadt Lübeck sollen auf einer Fläche von rund fünf Hektar moderne Werkstätten und Theoriearbeitsplätze für die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung und die Weiterbildung entstehen. Im Oktober 2024 reichte die Handwerkskammer den Förderantrag zum Trave-Campus ein. Es werden Fördergelder von Bund und Land beantragt. Der Bauantrag wurde im April 2025 eingereicht.
Adresse
Trave-Campus
Kronsforder Landstraße
23560 Lübeck
Dietmar Scharmacher Stellvertretender Hauptgeschäftsführer, Leiter Berufsbildungsstätten Telefon 0451 1506-240 dscharmacher@hwk-luebeck.de
Geplante Werkstätten
Am Standort Trave-Campus werden 22 Werkstätten für die überbetrieblichen Lehrlingsunterweisungen entstehen. Zusätzlich werden auch Seminarräume entstehen, die Platz für zahlreiche Fort- und Weiterbildungen bieten. Geplant sind etwa 16.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche.
Für folgende Gewerke entsehen auf dem Gelände des Trave-Campus Werkstätten:
- Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik-Handwerk
- Elektro-Handwerk
- Feinwerkmechanik
- Friseur-Handwerk
- Kfz-Technik inkl. Nutzfahrzeugtechnik
- Metallbau-Handwerk
- Schweißen
Zusätzlich entstehen 5 Räume für Theorieunterricht.
Weitere Einrichtungen
Der Trave-Campus wird außerdem ein Gästehaus mit 72 Betten und eine Mensa mit 84 Plätzen beinhalten. Es sind Park- und Abstellflächen für PKW und Fahrräder vorgesehen.
Weitere Informationen
Download pdf Fakten zum Trave-Campus (142,45 KB)
Entwicklung des Projektes
Die Handwerkskammer wartet aktuell auf den Bescheid der Hansestadt Lübeck zum Bauantrag. Nach dessen Erhalt fällt der Startschuss für die Umsetzung und es werden Ausschreibungen für verschiedene Bauleistungen veröffentlicht.
Die Handwerkskammer zeigt beim BIBB ein Bauvorhaben an. Ob Neubau oder Generalmodernisierung bleibt offen. Das BIBB fordert einen Variantenvergleich.
In einem Variantenvergleich wird durch ein Architektenbüro ermittelt, ob die Generalmodernisierung oder ein Neubau kostengünstiger ist. Die Kostenprognose kommt zu dem Schluss, dass ein Neubau die kostengünstigere Variante wäre. Die Vollversammlung der Handwerkskammer Lübeck beauftragt den Vorstand und das Team der Handwerkskammer, die Variante Neubau weiterzuverfolgen.
Die Handwerkskammer erwirbt für den Bau des Trave-Campus ein Grundstück in der Kronsforder Landstraße in Lübeck-Genin.
Es wird ein europaweiter Architektenwettbewerb gestartet, um die Gestaltung des künftigen Bildungsstandorts zu vergeben. Es beteiligen sich 23 Büros und reichen ihre Entwürfe ein.
Das Grundstück des zukünftigen Trave-Campus in Lübeck Genin.
HWK Lübeck
Das Preisgericht für den Architektenwettbewerb zur Errichtung des Trave-Campus tagt und bestimmt die drei Preisträger. Nach Bietergesprächen mit den Preisträgern findet die Auftragsvergabe an den 1. Preisträger, köhler Architekten + beratende ingenieure GmbH in Kooperation mit kübertlandschaftsarchitektur statt. Außerdem wird der Auswahlprozess des Planungsteams abgeschlossen. Nun beginnen die Planungen zum Neubau.
NordHandwerk April 2019: Ergebnis des Architektenwettbewerbs (1,90 MB)
Durch die Ereignisse in der Welt kommt es zu starken Kostensteigerungen für das Projekt. Die dadurch aufkommende Finanzierungslücke erfordert Anpassungen in der Planung.
Es werden nun parallel zwei verschiedene Planungsvarianten vorangetrieben.
- Variante A: Alle Gewerke und alle Landesberufsschulen ziehen auf den neuen Standort um.
- Variante B: Nicht alle Gewerke von den bisherigen Standorten Fortbildungszentrum Lübeck und Berufsbildungsstätte Travemünde werden am Trave-Campus einziehen. Die Landesberufsschulen werden künftig an andere Standorte verlegt.
Unter Federführung des Bundes wird eine Task Force zur Prüfung verschiedener Vergabeverfahren eingesetzt.
Die Task Force beendet ihre Arbeit. Es werden erhebliche Bedenken gegen eine Totalunternehmer-Vergabe festgehalten. Das Land Schleswig-Holstein kann aufgrund der angespannten Haushaltslage den Eigenanteil für die Variante A mit allen Gewerken und den Landesberufsschulen nicht aufbringen. Die im Mai neu gewählte Vollversammlung spricht sich deshalb für die Umsetzung der Variante B aus. Im Oktober wird der Förderantrag für den Trave-Campus eingereicht.
NordHandwerk Juni 2024: Grünes Licht für den Trave-Campus (707,93 KB)
Der Bau-Antrag für den Trave-Campus wird bei der Stadt Lübeck eingereicht.
Hauptgeschäftsführer Andreas Katschke und Geschäftsführer Dietmar Scharmacher sind bereit, den Bauantrag einzureichen.
HWK Lübeck
Download png Zeitstrahl zur Projektentwicklung (235,95 KB)
FAQ
Die Nachnutzung und/oder Veräußerung der Standorte auf dem Priwall und der Konstinstraße in Lübeck ist noch nicht abschließend geklärt. Es werden alle Optionen geprüft.
Der Standort Genin ist zum Baustart vorbereitet. Dazu wurden zwei leerstehende Einfamlienhäuser und ein Trafo-Gebäude vom Grundstück entfernt. Auch die Themen Archäologie, Naturschutz und "Blindgängerfreiheit" wurden schon abgearbeitet.
Das Thema Bildung ist auch im Handwerk ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Mit dem Trave-Campus schafft die Handwerkskammer Lübeck ein modernes, handwerkliches Bildunszentrum. Damit wird ein wichtiges Zeichen gesetzt, dass die berufliche Aus- und Weiterbildung gleichrangig mit der akademischen Ausbildung zu betrachten ist. Der Trave-Campus stellt sicher, dass auch der handwerkliche Nachwuchs in Schleswig-Holstein über eine moderne und leistungsfähige Bildungseinrichtung verfügt.
Der nächste Autobahnanschluss (A20) ist nur wenige Hundert Meter vom Standort entfernt. Eine Bushaltestelle befindet sich direkt vor dem Haupteingang. Darüber besteht auch eine direkt Anbindung per Bus zum Hauptbahnhof Lübeck.
Die Kostensteigerung hat viele Gründe. So hat sich beispielsweise im Laufe der Planung herausgestellt, dass die ersten Kostenprognosen zur Umsetzung des Siegerentwurfes, der nach einem Architektenwettbewerb 2019 umgesetzt wurde, zu optimistisch eingeschätzt worden waren. Außerdem sind die Baukosten während der Planungsphase überproportonal gestiegen. Während der Baupreisindex in den Jahren 2015 bis 2020 um ca. 10% gestiegen ist, lag die Steigerung zwischen 2021 und 2023 bei über 50%.
Aufgrund der aktuellen gesetzlichen Vorgaben, der Gegebenheiten vor Ort (z. B. keine Fernwärme) und dem Anspruch, den Trave-Campus nachhaltig und umweltfreundlich zu errichten und zu betreiben, sind innovative Versorgungstechniken geplant. So wird die Wärmeerzeugung mit Hilfe von Geothermie und die Stromversorgung weitgehend über eine Photovoltaikanlage sichergestellt.